• Aktuelles ab 2021
• Aktuelles bis 2020
• Unser Dorf
• Umgebung
• Heimatverein
• Klein Tiroler Fasching
• Termine
• Vereine und Einrichtungen
• Kirchgemeinde
• Partnerschaften
• Ortschaftsrat
• Gewerbe
• Service
• Links

Frühjahrswanderung des Heimatvereins  Dittmannsdorf e.V. am 19. April 2008

Seit vielen Jahren führt der Heimatverein, im Schnitt drei Mal jährlich, Exkursionen und geführte Wanderungen durch die erzgebirgische Heimatregion durch.

In diesem Frühjahr hatte man sich die Umgebung von Großolbersdorf ausgesucht, da dies die Heimat vom erzgebirgischem Volkshelden Stülpner ist. Aus diesem Grunde gab man der Frühjahrswanderung die Überschrift „Unterwegs in Stülpners Revier“.

Am frühen Samstagmorgen des 19. April, sollte es nun um 8:00 Uhr losgehen. Treffpunkt war die örtliche Kultur- und Sporthalle.
Da Regen vorausgesagt war, sagten zahlreiche Teilnehmer im Vorfeld ab, sodass sich nur 7 Enthusiasten einfanden! Den Wanderspaß ließ man sich aber nicht vertreiben und startete das erste Stück per PKW nach Scharfenstein, wo man am Kurhaus die Fahrzeuge abstellte.

Es regnete seit dem Morgen!		Burg Scharfenstein		Die kleine Wandertruppe

Bewaffnet mit Schirm ging es erst ein Stück durch Scharfenstein und dann auf einem schönen Waldweg auf halber Höhe über den Zschopautal flussaufwärts.

Auf dem Weg gab es viel zu entdecken, in Scharfenstein liebevoll gestaltete Schautafeln und urtümliche Gebäude und Scheunen, urwüchsige Wälder, sogar ein kleiner Wasserfall und wilde Bachläufe. Es ging vorbei an Teichen und einsamen Bahnwärterhäuschen.
Durch den Regen begleitete uns eine frische aber auch recht kühle Natur.

Nach ca. ¾ Stunde Weg erreichten wir den Eingang zum Grünauer Tal mit seinem Naturlehrpfad. Über mehrere Brücken ging es über den wilden Bach hinweg hinein in das urwüchsige Seitental der Zschopau.

Einige Infotafeln informierten über die hier heimische Tier- und Pflanzenwelt. Besondere Begegnung hatten wir mit dem „Wassermann“ – einer großen Wurzel, welche als Männlein gestaltet, eine Quelle einfasst.

Wir waren froh, bald den Ortskern von Großolbersdorf zu erreichen, denn es wurde kühl und wir waren ordentlich durchgeweicht.

Im gut geheiztem „Schnitzerheim“ konnten wir uns dann aufwärmen.
Das Schnitzerheim entstand in den 30iger Jahren und beherbergt einen großen Berg auf dem das Leben vom Wildschützen und Volkshelden Karl Stülpner nachgestellt ist.

Dieser Berg mit den vielen geschnitzten Figuren und Häusern erläutert nachgebaute Szenen aus Stülpners Leben. Ein zweiter Berg, dessen Figuren sich sogar mechanisch Bewegen stellt eine Phantasievolle Winter- und Bergmannswelt dar.

Schnitzerheim		Weihnachtsberg

Wenn man in Großolbersdorf ist, muss man auch das Stülpner Grab auf dem Friedhof besuchen, welches bis heute liebevoll gepflegt wird.

Um die Mittagszeit erreichten wir das historische Gasthaus „Zur Linde“ in dem schon Stülpner öfters Gast gewesen sein soll. In der niedrigen, alten und urigen Gasstube wärmten wir uns bei heißem Tee und einem deftigen Essen auf.

Nach der wohlverdienten Pause führte uns der Weg vorbei an der Kirche zum einzigartigen Nummernschildermuseum.
Auch wer für Pkws und Co. nicht viel übrig hat, stößt auf eine erstaunliche Welt voller Überraschungen und Ungewöhnlichem.

Man könnte Stunden darin verbringen und würde immer wieder etwas Neues entdecken, da Schilder unterschiedlichster Herkunft und Zweckbestimmung zu bestaunen sind.

Kirche		Verschiedene Schilder

Zu vielen Schildern werden kleine Geschichten erzählt. Z. B. Zulassungsschilder eines Trabis der im Westen nach der Flucht über Ungarn durch die Besitzer im Westen neu angemeldet wurde, Fundschilder die bei Ausgrabungen gefunden wurden oder Sonderschilder für Persönlichkeiten aller Art.

Zu sehen sind auch Fundschilder die bei Ausgrabungen gefunden wurden oder Sonderschilder für Persönlichkeiten aller Art, so das Dienstwagennummernschild des Bundespräsidenten Theodor Heuß, oder ein Nummernschild das eigens für einen Wagen der Englischen Königin Elisabeth II. als sie die Bahamas besuchte.

Ein Teil befasst sich ausführlich mit der Geschichte der Nummernschilder, so sind Schilder aus Chicago aus Leder dabei. Nummernschilder aus einer Zeit wo Fahrräder Schilder bekamen und Schilder aus den beiden Weltkriegen mit Sonderschildern der Wehrmacht- oder SS-Fahrzeuge sowie Schilder aus der Besatzungszone nach dem II. Weltkrieg als sogar einzelne Städte oder Gebiete gesonderte Nummernschilder führten.

Jedes Land wird kurz geographisch vorgestellt und dazu findet sich eine Auswahl von Schildern. Auffällig dabei, sind die unterschiedlichen Formen und Gestaltungen.
Weiterhin wird auch über aktuelle Zulassungsregelungen informiert und eine historische Fahrschule mit allerlei Ausstellungsstücken gezeigt.

Fahrschulfahrzeuge				Schilder aus den USA, aus Leder
		ganz besondere Schilder		aus Rom und dem Vatikan

Das Museum soll weiter ausgebaut werden, da man noch tausende Schilder eingelagert hat.
Besucher aus aller Welt kommen nach Großolbersdorf.

Ein Besuch lohnt sich…

• Nummernschildermuseum

Im Anschluss daran, stand schon die nächste Sehenswürdigkeit auf dem Programm.
Das Sättlerhaus – Dorfmuseum und Vereinshaus, welches umfassend saniert wurde und heute Museum und Vereinsräume beherbergt.

Sättlerhaus				Über dem Eingang der Gaststätte "Silberstraße"

Im Untergeschoss ist eine Strumpfwirkerstube in Originalzustand nachgestaltet, ähnlich unserer Heimatstube. Es gibt eine Toilettenanlage aus dem vergangenen Jahrhundert und einen historischen Ziegenstall mit allerlei altem Handwerksgeräten zu bestaunen.

Im Obergeschoss befinden sich in einem Zimmer alte herzliche Weihnachtsberge ausgestellt, es gibt eine Dokumentation über Karl Stülpner und eine kleine Mineraliensammlung.
Im Vereinsraum wurde für uns Kaffee serviert und wir lauschten im historischen Ambiente den Erzählungen des Ortschronisten der eigens für uns dazu gekommen war.

Nach dem Kaffeetrinken ging es noch ein Stück durch Großolbersdorf, dann hinaus auf Feldfluren und schließlich in Richtung Scharfenstein.
Gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich unseren Heimatort Tirol.

Trotz des miesen Wetters hat die Wanderung allen sehr gefallen und wir waren erstaunt, was es Schönes und Erlebenswertes, schon ganz in unserer Nähe noch zu entdecken gibt.